Normaler Weise bin ich ein super positiver Mensch, dankbar beim Aufwachen, freudvoll bei meiner Arbeit und froh über mein Leben, genauso wie es ist. Es fällt mir in keinster Weise schwer, fröhlich zu sein und ich habe große Lust alle damit anzustecken.
Doch gestern war alles anders. Ich war richtig mürrisch und hätte mich am liebsten verkrochen. Was heißt hätte???? Habe mich verkrochen. Obwohl die schönste Sonne schien, sah ich nur die
vielen Leute, die an der Weser entlang liefen und mich wohlmöglich anstecken, fand das ewige Aufräumen und Sortieren öde, hatte das Gefühl mein Körper würde immer steifer, die Falten immer tiefer
und überhaupt gab es wenig, was ich gut fand. Hatte nicht mal Lust meine Öle zu nutzen und wollte irgendwie auch keine gute Laune. Der einzige der gestern leiden musste ist mein Ehemann - der
Ärmste - aber ansonsten hatte ich Zeit einmal so richtig mürrisch zu sein.
Und ich habe den Eindruck, dass das auch wichtig war. All das was sonst irgendwo im Untergrund brodelt, durfte sein und war ok. Es war in Ordnung einmal nicht zu sprudeln und aktiv zu
sein. Zuzugeben, dass man nicht immer stark und fröhlich ist. Einfach sein zu können, wie es einem gerade geht. Sich Zeit zu nehmen für die miese Laune. Wann kann man das schon?
Im normalen Alltag haben wir häufig gar keine Zeit wirklich zu spüren, was los ist. Der pralle Terminkalender und die Struktur des Tages, geben uns wenig Raum dafür. Wir merken wohlmöglich nicht, dass es schön wäre heute mal einfach die Klappe zu halten.
Und so erkenne ich wieder das gute an dieser Zeit - Zeit zu haben für schlechte Laune und einfach nur zu sein, alles zu erlauben, was da ist, nichts zu unterdrücken und vielleicht mal einen ganz Tag fast nichts zu sagen. Herrlich!
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