Mein ganzes Leben war geprägt von vielen Selbstverständlichkeiten.
In einem Land zu leben, dass mir einen sicheren Rahmen bietet. Eine Versorgung mit allen Dingen, die für mich mehr oder weniger wichtig sind. Der Gewissheit, dass für meine Gesundheit alle Mittel zu Verfügung stehen. Viele Möglichkeiten zu haben mich beruflich zu "verwirklichen" und für meinen Unterhalt zu sorgen. Meine Meinung zu äussern und sagen zu können, was ich denke. Reisen zu können, wann immer ich es mir leisten kann und wohin ich will. Und noch ganz vieles mehr.
Nun, wo die ganze Welt in wanken gekommen ist, wird mir erst bewusst, wie privilegiert ich leben darf. Natürlich wusste ich, dass ich dankbar für alle Umstände sein muss und dass es bei weitem nicht allen Menschen so gut geht - ich dankbar für mein Leben und all die Sicherheiten sein kann. Doch so richtig spürbar deutlich, ist es dann doch erst, wenn man am eigenen Leib spürt, wie es auch einmal anders sein kann. Nicht jeder Zeit in einem Laden alles zu bekommen, was mir gerade für so wichtig scheint. Nicht planen zu können, wann ich wo auf der Welt bin und auch zu erkennen, und das vielleicht vor Allem, wie zerbrechlich alle Sicherheiten sind.
Auf der anderen Seite stelle ich fest, wieviel mehr Momente es auch zur Freude gibt. Freude an Erlebnissen, die eben sonst selbstverständlich waren. Ein einfaches Beispiel : Dass die Klassen im Studio eigentlich immer gut besucht waren. Nun waren wir plötzlich allein vor der Kamera - immerhin, es waren Menschen auf der anderen Seite des Monitors, die bei uns waren. Dann 4 Personen im Kursraum und nun 8 Yoginis und Yogis aus der Matte direkt vor mir. Wow, was für eine Freude. Vor ein paar Monaten hätte ich noch gedacht - 8 Teilnehmer, naja - sonst hatte ich doch 20 oder mehr. Und bei 20 dachte ich schön, heute eine gute Klasse - doch nun bei 8 Teilnehmer wow, mein Herz hüpft - wie schön. Und diese Freude, die so ganz tief von innen kommt erscheint mir so wertvoll und ich bin nicht sicher, ob ich mich in der Monaten vor Corona so innige freuen konnte.
Die Freude kann nach dem Erkennen, das nichts selbstverständlich ist, aus meiner Erfahrung viel intensiver sein. Die Freude über die Natur (wir haben ganz viel Störche am Wochenende gesehen) ist so viel mehr wert, als das konsumieren von Gütern. Ich habe so ein Gefühl von wach gerüttelt worden zu sein, um zu Erkennen worum es wirklich geht. Was mich glücklich macht und was schön, aber nicht so wichtig ist.
Aus dem Yoga Sutra:
Zufriedenheit (santosha) bewirkt höchste Freude (sukha).
Ein ständiges Streben und in die Zukunft gerichtetes Denken, was mich vom dem Erleben im Moment ablenkt - die Unzufriedenheit mit dem Jetzt - lässt Glück und Freude nicht strahlen. Zufrieden mit dem was ist, dem Bewusstsein das nichts selbstverständlich ist, die daraus resultierende Dankbarkeit, lässt wahre Freude wieder fühlen.
Unterstützende ätherische Öle:
Frankincense / Weihrauch -- führt uns zu dem Erkennen, was für uns wirklich wichtig ist und Freude bereitet
Green Mandarin - möchte uns in dem Empfinden von tiefer Freude unterstützen
Lime / Limette - bereitet den Weg zu Dankbarkeit und Zufriedeheit
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