Eingeschnappt? Wie kann das sein?

Als kleines Mädchen und Teenager kannte ich das ganz gut. Eingeschnappt sein. Jemand sagte etwas, in mir kochte etwas hoch und nichts ging mehr. Da halfen nichts. Weder Worte noch Taten. Mein Rollanden waren runtergezogen und nichts und niemand konnte mich erreichen. Je mehr es versucht wurde, desto weniger war es möglich.

 

Und auch noch heute, merke ich, dass ich ab und zu "dichtmache".

 

Woran könnte das liegen?

 

In uns wird etwas getriggert, dass uns mit dem verbindet, was einmal war, uns sehr berührt hat und uns vermutlich verletzt hat oder mit einer Zeit verbindet, die schwierig war und wohin wir nicht zurück wollen. Ein emotionales Szenario läuft blitzschnell ab und wir haben den Eindruck, dass wir uns schützen müssen, indem wir nichts mehr an uns "rankommen" lassen. Eigentlich ja schlau!

 

Doch die Muster, die uns in abgespeichert sind haben wohlmöglich so gar nichts mit dem zu tun, was eigentlich gemeint war und wir verschließen uns, dem was jetzt ist. Wir müssen also gucken, was gibt es für Scham, für Schmerz, für Leid, welches uns trennt, von dem was jetzt ist.

 

Was "verstopft" den Fluss und lässt uns fest und verschlossen werden. Wenn es große Themen und schwerwiegendes ist, brauchen wir vielleicht professionelle Hilfe. Wenn es "Kleinigkeiten" sind, die uns immer wieder auf die Palme bringen, sollte wir ihnen erlauben sich aufzulösen.

 

Machen wir es an praktischen Beispielen fest.

 

Struktur und Ordnung waren und sind teilweise noch  immer schwierig für mich. Ich  empfinde es manchmal als Zeitverschwendung erst für Ordnung zu sorgen, wenn es doch so vieles gibt, was ich noch  tun will. Häufig denke ich auch schon bei der einen Sache an die nächste und so schleichen sich viele Fehler ein. Ich habe gelernt Fehler sind ganz böse, die macht man nicht und wenn doch, dann muss man Strafarbeiten machen und sich richtig schämen. Kritik war immer böse und vor allem, wenn es um das Thema Ordnung und Gründlichkeit ging. Darauf angesprochen, war ich sofort eingeschnappt und konnte sehr schwer nur etwas annehmen, was eigentlich gut gemeint war und mir weiter helfen sollte.

 

Ich muss sagen, es war ein langer Prozess. Doch nach und nach versuche ich mich von diesen alten Mustern und Erfahrungen zu lösen. Wenn ich lernen kann aus Hinweisen, sollte ich mich dafür öffnen. Das bringt mich weiter. Wenn alles am Fließen ist und ich mich nicht verschließe und blockiere, fühlt sich das Leben leichter an. Ich lade ein zu kommen, was kommen möchte und bin bereit mich davon zu lösen, dass ich gleich eine Strafarbeit machen muss. :-)

 

So glaube ich gibt es einiges, was sich an Mustern ganz heimlich eingeschlichen hat. Die Vorstellung, dass sich so ein Muster (die Yogis sagen Kleshas) wie ein Pfropfen, der den Schlauch verstopft und das Wasser so nicht durchfließen eingeschlichen hat, hilft mir. Entweder der Schlauch platzt irgendwann, jemand stellt das Wasser ab oder der Pfropfen löst sich langsam auf und das Wasser kann wieder strömen. Letzteres scheint mir die beste Lösung zu sein.

 

Was bringt dich dazu dich zu verschließen? Achte einmal darauf und ganz sicher lohnt es sich, den Pfropfen zu lösen. Ruhig langsam. Erst kommt das Wahrnehmen, dann das Akzeptieren und dann erst sind wie bereit nach und nach die Verstopfung zu lösen.

 

Spüre in deinem Körper, blockiert dich etwas? Nimm deinen Atem war, fließt er frei. Beobachte deine Reaktionen, deinen Gedanken, deine Gefühle und finde heraus, ob alles im Fluß ist oder ob es sich lohnen könnte, daran zu arbeiten.

 

Die Yogis empfehlen, das Gegenteil zu üben, wenn Muster uns im Weg stehen.

 

  • Wenn wir feststellen, dass wir stagnieren und uns fest anfühlen - zB physisch - dann sollten wir uns in Beweglichkeit üben.
  • Wenn wir feststellen, dass wir weich und schlapp sind, sollten wir uns Kraft üben.
  • Wenn wir immer alles schnell tun wollen, sollten wir uns in Langsamkeit üben.
  • Wenn wir häufig schlecht über andere denken, sollten wir üben, das Positive zu sehen.

 

So könnten wir die Liste unendlich fortsetzen. 

 

Vielleicht hast du Lust, deine ganz eigene Liste anzulegen. Zu schauen, was blockiert mich, wann schnappe ich ein und wie könnte ich das Gegenteil üben, damit alles ins fließen kommt.

 

Ätherische Öle:

 

Black Spruce - möchte Muster, die uns nicht dienen auflösen - besonders solche, die Angst, Unsicherheit und Erschöpfung triggern.

 

Petit Grain - "kümmert" sich um die Muster, die wir wohlmöglich schon seit Generationen mit uns tragen

 

Cilantro - möchte den "Schlauch" weiten und Raum schaffen, damit der "Pfropfen" sich lösen kann

 

Grapefruit - bringt einen Hauch Frische und kümmert sich um Muster, die in Beziehung zu unserem Verhältnis zu unserem Körper stehen

 

Je 2 Tropfen in deinen Diffuser sind eine kraftvolle Unterstützung.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0