Anerkennung, gesehen werden, gehört werden, gemocht werden, sich beweisen, Lob bekommen - danach scheint es eine ungeheure Sehnsucht zu geben. Nach langem Rückzug und wenig Austausch, habe ich den Eindruck, dass ein entspanntes Miteinander gar nicht so leicht ist. Vielleicht lag es daran, dass wir deutlich mehr konsumiert haben, Informationen und Unterhaltung uns berieselt hat und die Medien uns natürlich nicht gesehen und zugehört haben.
Am Samstag bin ich zum ersten gemeinsamen Arbeitsdienst in unserem Kleingarten angetreten. Ich war neugierig, wie das ganze abläuft und wie die "Mitgärtner" so ticken. Nachdem ich ein Weilchen in einer Ecke die schönen Löwenzähne aus den Fugen gekratzt habe und mir das Herz blutet, wurde zur Pause gerufen. Und es dauerte gar nicht lang, da erzählte mir "Kurt", seine Familiengeschichte, seine Krankheitsstories und sein jetzigen und vergangenen Aufgaben im Verein. Ich braucht nur ab und zu eine Frage stellen und er sprudelte nur so.
Weiter ging es mit der Arbeit und so langsam stellte sich eine Teamarbeit ein und da in unserem Kleingarten viele Menschen aus vielen Ländern sind, ging einiges Hand in Hand auch ganz ohne Worte. Das fühlte sich richtig gut für mich an. Später sprach ich ein weiteres Grüppchen an, welche Sprache sie sprechen würden und so erfuhr ich allerhand über die Herkunft und die Gründe warum man nach Deutschland gekommen ist. Außerdem lernte ich jede Menge über die Vogelwelt, Bienen und das Honig machen.
Mein Eindruck ist, dass es für einige so schön war, einen interessierten Zuhörer gefunden zu haben, dass ich ein wenig dazu beitragen konnte, dass sich meine "Mitgärtner" gehört und gesehen gefühlt haben.
Interessanter Weise wurde mir keine einzige Frage gestellt außer der, nach unserer Gartennummer für das Eintragen des Arbeitsdienstes.
Warum ist dieses Bedürfnis nach Anerkennung und Aufmerksamkeit so groß, habe ich mich gefragt und ein wenig geforscht :-)
Natürlich ist es für uns als soziale Wesen grundsätzlich wichtig, Gemeinschaft zu spüren und sich als ein Teil einer Gemeinschaft wahrzunehmen. Doch die Sehnsucht nach Anerkennung von Aussen, scheint darauf schließen zu lassen, dass die Verbindung zu uns selbst nicht die beste ist.
Haben wir das Gefühl, nicht genug zu sein, sprechen wir mehr, werden wir lauter und sind immer empfindlicher, was Kritik angeht. Wir versuchen dieses Gefühl von Minderwertigkeit zu kompensieren indem wir betonen, was wir alles tun, machen, können und wünschen uns nichts sehnlicher, als gemocht zu werden und Lob zu bekommen, weil wir uns selbst nicht so mögen, bzw. uns selbst nicht loben. Das ist natürlich sehr verallgemeinert und auf einen simplen Nenner herunter gebrochen. Mit Sicherheit gibt es Menschen, die ganz still werden oder überhaupt nicht in diese "Form" passen.
Was uns nur im "Groben" aufgezeigt werden kann, ist, wie wichtig es ist zu schauen, strebe ich vielleicht auch so enorm nach Anerkennung von außen? Wenn ja, gibt es etwas, dass ich bei mir so sehr ablehne, dass ich mich nicht leiden kann. Die Gründe für die eigenen Ablehnung verstecken sich häufig wirklich sehr gut und wir müssen auf die Suche gehen. Sind es eventuell immer noch die Erwartungen unserer Eltern, die wir erfüllen und nicht die eigenen? Was würdest Du so gern tun oder nicht tun, wenn es Dir nicht so wichtig wäre gemocht zu werden?
Wohlmöglich täte es gut, uns selbst einmal ganz genau zuzuhören und im Austausch mit anderen darauf zu achten, ob es eine schöne Balance zwischen selber reden und zuhören gibt.
Außerdem wäre es heilsam, wenn wir uns selbst häufiger ein "Wow" schenken. Dann ist das "Wow" von Außen nicht mehr wichtig. Das gelingt nur, wenn wir mehr und mehr akzeptieren wie wir sind und was uns wahrhaftig wichtig ist.
Viel Freude beim beobachten......
ÄTHERISCHE ÖLE
Coriander / Koriandersamen möchte das Tor öffnen, um ganz genau zu schauen, was möchte ich tun bzw. nicht mehr tun - was macht mich frei von der Anerkennung von aussen und ermöglicht es mir, mir selbst diese Anerkennung, Freiheit und Zufriedenheit zu geben
Frankincense / Weihrauch möchte uns mit unserer tiefen, eigenen Wahrheit verbinden und schenkt uns die Gelassenheit, uns und anderen zuzuhören
Clary Sage / Muskatellersalbei bestärkt uns, Visionen zu sehen und zu entwickeln, die für uns gemacht sind. Ganz nach dem Motto: "Nütze die Talente, die Du hast. Unsere Wälder wären still, würden
nur die begabtesten Vögel singen." (Henry van Dyke)
Diffuser Blend
1 TR Coriander
2 TR Clary Sage
1 TR Frankincense
Kommentar schreiben