"Jetzt atme erst einmal tief durch."
Hat das schon mal jemand zu dir gesagt?
Bestimmt – bestenfalls hast du es dir selbst gesagt,
in einer brenzligen Situation.
Sagen es andere, sind wir oft noch mehr genervt.
Möglicherweise ist dir gerade alles über den Kopf gewachsen.
Du konntest keinen Ausweg sehen,
fühltest dich überfordert und
warst kurz davor, die Kontrolle zu verlieren.
Gerade wenn wir starkem Stress ausgesetzt sind,
kann es uns manchmal wirklich aufregen,
wenn jemand das zu uns sagt,
obwohl wir wissen, dass es gut für uns ist.
Warum eigentlich? (anderes Thema)
Der Atem schafft Abstand und
Raum für Klarheit.
Nur ein paar tiefe Atemzüge können uns beruhigen
und uns in dieser Distanz helfen,
die Situation, in der wir feststecken,
besser zu bewältigen.
Hier ein anderes Beispiel:
Ich radle zum Studio und bemerke,
dass ich lustige Geräusche von mir gebe.
So ein "hchhhhhh chuuuuu".
Kannst du dir das vorstellen?
Vermutlich nicht.
Es sollte so ein langes Ausatmen, ein Prusten sein...
Ich merke, dass ich mit "Dampf" losgeradelt bin.
Die Liste in meinem Kopf,
was zu tun ist, darf sich sortieren,
und der Druck, der in mir versteckte, darf,
wie bei einem Dampfkochtopf,
entweichen –
ich fühle mich etwas leichter.
Herrlich!
Unser Atem ist so wunderbar selbstverständlich,
er läuft permanent,
ohne unser bewusstes Zutun im Hintergrund,
um unseren Körper mit Sauerstoff zu versorgen (unserer Lebensenergie)
und kann zusätzlich noch
von uns bewusst gesteuert werden.
Diese bewusste Lenkung unseres Atems
oder unserer Energie nennen wir im Yoga Pranayama.
Pranayama ist der vierte Schritt
des achtgliedrigen Yogapfades.
So werden wir immer subtiler in unserer Yogapraxis.
Es hat auch etwas von einer Zwiebel.
Die erste grobe Schale entspricht unserem Umfeld.
Die zweite Schicht beschäftigt sich mit
unserer Einstellung und unserem Verhalten
uns selbst gegenüber.
In der Asanapraxis üben wir,
unseren Körper zu beherrschen.
Und nun, im vierten Schritt,
kommt die Lenkung der Energie,
des Atems, hinzu.
Natürlich ist unsere Atmung auch
Bestandteil der Asanapraxis und
wir verwenden sie, um festzustellen,
ob wir entspannt üben.
Doch im Pranayama finden wir zusätzliche Möglichkeiten,
uns besser kennenzulernen und
den Atem auch dazu zu nutzen,
unsere Energie zu lenken.
Das Praktische ist,
dass wir ihn immer "dabei haben".
Und wie zu Beginn erwähnt,
können wir ihn so wunderbar
zur Beruhigung oder
auch zum Loslassen einsetzen.
Besonders am Anfang der Yogastunden
empfinde ich ihn als eine so wichtige "Sprache"
für den gegenwärtigen Zustand.
Wenn ich gierig nach tiefem Einatmen bin,
kann es sein, dass ich mehr Energie brauche.
Wenn nichts schöner für mich ist,
als lang auszuatmen,
dann gibt es wahrscheinlich etwas in mir,
das "heraus möchte".
Und das Verrückte ist –
es funktioniert auch umgekehrt.
Ich kann meinen Atem beeinflussen und
dadurch verschiedene Reaktionen auslösen
(wie das Schaffen von Abstand durch bewusstes tiefes Atmen).
Im Yoga gibt es unzählige Pranayama-Techniken.
Hier sind einige Beispiele:
Ujjayi: Diese Technik wird oft als "Ozeanischer-Atem" bezeichnet.
Sie beinhaltet das Ein- und Ausatmen durch die hintere Kehle,
was zu einem rauschenden Klang,
ähnlich dem Rauschen des Meeres führt.
Ujjayi hilft dabei, den Geist zu beruhigen,
die Konzentration zu erhöhen,
den Körper zu erwärmen und
die Atmung zu vertiefen.
Diese Atmung nutzen wir während der Asanapraxis.
Dazu gehört allerdings schon ein wenig Erfahrung.
Denn Bewegung und Atmung zu verbinden,
ist schon eine große Aufgabe.
Dann noch in Ujjjayi zu atmen -
hui das ist nicht einfach.
Kapalabhati: Bei dieser Technik erfolgen schnelle und
kraftvolle Ausatmungen,
während die Einatmung passiv bleibt.
Kapalabhati dient dazu,
den Körper zu reinigen und zur
Vitalisierung auf physischer und energetischer Ebene .
Das ist äussert intensiv.
Nadi Shodhana: Auch als "Wechselatmung" bekannt,
beinhaltet das abwechselnde Atmen durch die Nasenlöcher.
Sie fördert das Gleichgewicht der Energiekanäle im Körper und hilft,
den Geist zu beruhigen.
Sehr schöne Atemtechnik und sein beruhigt,
deine Hände helfen dir,
die Nasenlöcher im Wechsel zu verschließen.
Sheetali: Diese Technik beinhaltet das langsame Einatmen
durch die aufgerollte Zunge,
was einen kühlenden Effekt hat und
Entspannung zu fördern.
Ideal bei dein momentanen sommerlichen Temperaturen.
Brahmari: Als "Bienenatem" bekannt, bei dieser Technik
wird ein sanftes Summen während der Ausatmung erzeugt.
Brahmari hilft, den Geist zu beruhigen,
Stress abzubauen und die
Konzentration zu verbessern.
Klasse im Homeoffice -
ansonsten schauen die Kollegen vielleicht etwas seltsam.
Einige dieser Techniken sind dir vielleicht bekannt, andere könnten dir neu sein.
Es gibt also jede Menge zu entdecken.
Sie alle haben etwas gemeinsam:
Sie wirken sich positiv auf unsere Energie aus.
"Prana" steht für Lebensenergie,
und "Yama" bedeutet Kontrolle oder Lenkung.
Was für ein wundervolles Werkzeug uns Yoga da schenkt.
Jetzt erstmal durchatmen......
Ätherische Öle:
Eine wunderbare Mischung um Pranayam zu üben ist AIR.
Air ist konzipiert worden um die Atemwege zu unterstützen und lässt uns tief durchatmen.
Meine Mischung:
Eucalyptus/Eukalyptus:
Eukalyptus möchte unsere eventuell "fest sitzende Energie"
in Fluss bringen.
Er unterstützt das Durchatmen und hilft uns dabei,
Verantwortung für uns selbst zu übernehmen,
sowie unsere Energie in die richtige Richtung zu lenken.
Grapefruit:
Grapefruit unterstützt unser autonomes Nervensystem,
das die "automatischen Funktionen" unseres Körpers reguliert.
Den Körper und seine beeindruckenden Fähigkeiten
achtsam zu behandeln und diese zu schätzen,
ist eine weitere Absicht von Grapefruit.
Basil/Basilikum:
Basilikum wirkt positiv auf Anspannung und Festgefahrenheit.
Er strebt danach, Spannungen zu lösen und
unseren natürlichen Energiefluss zu fördern.
Wunderbar im Diffuser
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