Warum Freundlichkeit kein Luxus ist: Die Bedeutung von Mitfreude im Alltag.

Eigenartigerweise kann ich mir manche Zahlen gar nicht merken, andere hingegen sehr gut.

 

Wagennummern, Sitzplätze und Sitzreihen gehören zur Kategorie „äußerst schwierig“. Ich schaue andauernd auf die Reservierung bzw. Buchung, denn etwas falsch zu machen, wäre fatal.

 

So ging es mir auch vergangenes Wochenende, als ich den Sitzplatz zum Konzert der Lehmanns Brothers suchte. Die Plätze, die wir zusammen gebucht hatten, erwiesen sich offensichtlich als nicht zusammenhängend, und ich setzte mich auf den freien Platz links statt rechts.

 

Das war ein großer Fehler. Sofort wurde ich angeraunzt, dass dieser Platz besetzt sei – ich hätte da sicher einen Fehler gemacht.

 

Ich sprang auf, verglich die Plätze, und erntete noch einen bösen Blick, der sagte: "Wohl zu dumm, um deine Sitzplatznummer richtig zu lesen!"

 

Nun, es fehlte ein Stuhl in der Reihe 25, den dann ein sehr freundlicher Mitarbeiter schnell herholte.

 

Ich fühlte mich elend. Schade! Vor allem verstand ich die Reaktion der „linken Reihe 25“ nicht.

 

Schon lange hatte ich eine Unfreundlichkeit dieser Form mehr erlebt.

 

OK, ab und zu fehlt es ein wenig an Rücksichtnahme, aber so angepflaumt zu werden – das hatte ich erfreulicherweise lange nicht.

 

Ein weiteres Erlebnis an diesem Abend, an dem die gediegenen Bremer nicht gerade mit Freundlichkeiten um sich geworfen haben, hat mich nachdenklich gemacht.

 

Wie schade ist es, dass wir uns so begegnen und das Miteinander zu einem Gegeneinander wird.

 

Gott sei Dank habe ich sehr viele Beispiele von außerordentlicher Freundlichkeit, die unerwartet groß ist, uns verbindet und wo Humor und Leichtigkeit beflügeln, Nettes zu sagen.

 

Bestes Beispiel: der Verkäufer vom Netto-Markt gegenüber – aber das ist eine andere Geschichte.

 

Freundlichkeit ist eine Zier, doch es geht auch ohne ihr! sagt der Volksmund, wenn auch grammatikalisch nicht ganz korrekt.

 

Das finde ich nicht. Ich möchte, dass wir freundlich, respektvoll und höflich miteinander umgehen. Das ist ungeheuer wertvoll, macht unser Leben reich und froh.

 

Auch im Yogasutra finden wir Hinweise dazu.

 

Maitri bedeutet Freundlichkeit oder Freundschaft, die ganz bestimmt aus Freundlichkeit wachsen kann – also das Miteinander, was wir anstreben im Yoga.

 

Karuna (Mitgefühl) gilt es laut Patanjali zu kultivieren.

 

Und jetzt kommt’s: Ein für mich neuer Begriff, der zu einem meiner Lieblingsworte wird – Mitfreude = Mudita.

 

Das war wirklich sehr einfach auf dem Musikfest Bremen. Diese Freude der Musiker, Musik miteinander und für uns zu machen, war so ansteckend.

 

Sich mit unseren Freunden, unserer Familie, den Menschen, denen wir begegnen, zu freuen – ist das nicht einfach das Schönste?

 

Freundlichkeit und Mitfreude – das geht Hand in Hand und tut nicht nur unserem Gegenüber gut, sondern auch uns.

 

Durch die Kultivierung von Freundlichkeit gegenüber Glücklichen, Mitgefühl gegenüber Leidenden, Freude gegenüber Tugendhaften und Gleichmut gegenüber Untugendhaften wird der Geist klar und ruhig. Übersetzung Yogasutra 1.33

 

Wenn wir Unfreundlichkeit als untugendhaft bezeichnen, dann merke ich, dass ich noch mehr Gleichmut üben muss, damit mein Geist klar bleibt.

 

Der Rest klappt schon ganz gut und ist auch wirklich sehr einfach.

 

Freundlichkeit sollten wir auch uns selbst gegenüber üben.

 

Nicht an uns herummeckern, sondern eine liebevolle Kommunikation üben. Respektvoll und höflich zu uns selbst sein.

 

Dies während der Praxis auf der Matte zu praktizieren - wie toll ist das denn, bitte!

 

 

Ätherische Öle:

 

Magnolia  inspiriert alle dazu, ihren Mitreisenden auf dieser Lebensreise mit immer größerer Empathie zu begegnen. Sie spiegelt jedem Einzelnen die gemeinsame Menschlichkeit wider, die sich in den Augen eines anderen zeigt, und erinnert daran, dass jede Seele gleichermaßen Freundlichkeit und Respekt verdient. Magnolia offenbart die wesentlichen Verbindungen, die alle Menschen miteinander teilen. Wenn sich Individuen als getrennt von anderen betrachten, verlieren sie den Faden, der die Menschheit zusammenhält, und beginnen, die Auswirkungen auf die Menschen, von denen sie sich distanziert haben, zu ignorieren. (eine Übersetzung aus dem Buch "Essential Emotions")

 

Niaouli unterstützt uns in der Erkenntnis, dass wir immer die Wahl haben, wie wir miteinander umgehen. Wir können demnach freundlich miteinander sein – wir entscheiden den Ton.

 

Pink Pepper ermuntert uns, zu lernen, uns selbst gegenüber liebevoll, freundlich und geduldig zu sein, damit wir dies auch anderen Menschen gegenüber praktizieren können.

 

Geranium möchte ein freundliches Band der Harmonie mit allen knüpfen – eher die positiven und verbindenden Elemente erkennen lassen und so eine warme Atmosphäre schaffen, in der Freundlichkeit eine Selbstverständlichkeit wird.



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