Vielleicht kennst du das: Deine Tage sind vollgepackt, und du hetzt wie ein "wildgewordener Handfeger" (dieser Begriff war in meiner Familie Gang und Gebe – vielleicht ist er dir fremd, dann ersetze ihn gern durch "Wiesel") durch die Gegend. Du erledigst unendlich viel, aber irgendwie fühlst du dich trotzdem "lost".
Schwerelos, ohne Bodenhaftung, und vielleicht sogar ein wenig einsam und unglücklich.
Aber warum eigentlich?
Um uns angebunden und verbunden zu fühlen, brauchen wir die Verbindung zum Jetzt. Wenn wir mit unseren Gedanken ständig woanders sind, klappt das nicht.
Gemeinschaft braucht Aufmerksamkeit
Das beste Beispiel sind Begegnungen ohne echte Aufmerksamkeit. Wo wir die Bühne nutzen, um ein möglichst eindrucksvolles Schauspiel zu liefern und erzählen, was wir schon "tolles" in der Vergangenheit gemacht haben und demnächst vorhaben. Wir kreisen um uns selbst und können nicht spüren, was unser Gegenüber bewegt.
Zu einem schönen Austausch gehört aus meiner Sicht:
- Große Neugier: Was möchte unser Gegenüber mitteilen?
- Gespür dafür: Was möchte gesagt werden?
- Aufmerksames Zuhören: Jetzt, in diesem Moment, nichts anderes tun, als dem anderen zu lauschen.
Nach so einer Runde – ob mit den besten Freunden oder völlig unbekannten Menschen – entsteht ein großes Gefühl der Verbundenheit, des Miteinanders, des Füreinanders, auch wenn wir unterschiedliche Sichtweisen oder Einstellungen haben.
Aber vielleicht ist es bei dir ganz anders, und du fühlst dich eher in der Natur verbunden mit allem und mit dir selbst. Vielleicht brauchst du Ruhe und Abgeschiedenheit, um dich als Teil des großen Ganzen zu empfinden. Oder du liebst es zu tanzen, zu genießen, in Gruppen durch die Straßen zu ziehen und Regenbogenfahnen zu schwingen.
Was uns alle verbindet:
Unabhängig davon, wie unterschiedlich unsere Empfindungen von Zugehörigkeit und Gemeinschaft sind, eins ist allen gemein:
Wir müssen uns mit dem verbinden, was jetzt ist.
Achtsamkeit üben – aber wie?
Es gibt viele einfache Übungen, die wir immer wieder in unseren Alltag integrieren können, um Achtsamkeit zu üben und uns so mit uns selbst und allem um uns herum zu verbinden:
- Atempausen: Ein paar bewusste Atemzüge schaffen Abstand zu unseren Gedankenströmen und sind nur im Jetzt möglich.
- Zuhören: Vom wilden Geplapper zum Zuhören kommen – sowohl uns selbst als auch unserem Gegenüber. Beobachte die Gedankenproduktion oder rufe laut "STOPP!", wenn du schon wieder irgendwo hinläufst und vor der Gegenwart flüchtest.
- Nur eine Sache tun: Konzentration und Fokus auf das, was gerade anliegt, was wir jetzt machen. Das ist so viel effektiver, als nebenbei noch 13 andere Dinge zu erledigen oder an sie zu denken.
- Ruhephasen einbauen: Gerade wenn es wild und hektisch um uns herum ist, sollten wir uns ab und zu rausziehen – vielleicht mit einer Tasse Tee oder ein paar Schritten. Danach sind wir wieder zentrierter und können uns besser auf das, was jetzt anliegt, einlassen.
- Meditation: Ein großes Wort, das uns schon mal Gänsehaut bereiten kann. Der alte Witz: "Sagt eine Mutter zu ihrer Freundin: 'Mein Sohn meditiert jetzt.' Antwort: 'Besser als wenn er dumm rumsitzt.'" Ja, es ist rumsitzen, gehen oder stehen und für ein paar Atemzüge (oder länger) schauen, was in uns los ist. Wir registrieren schnell, dass das ein Kuddelmuddel aus Vergangenheit und Zukunft ist und ganz wenig Platz da ist für das, was jetzt ist.
- Tanzen oder intensive Körperarbeit: Wenn unsere Aufmerksamkeit z.B. ganz auf die Musik gerichtet ist und wir uns dazu bewegen, dann können wir das auch nur jetzt. Wir können uns nicht in der Vergangenheit oder Zukunft bewegen.
- Genau hinschauen: Sieh, was genau um dich herum ist – jetzt. Weißt du das? Oft wissen wir es nicht. Unser Kopf trägt uns woanders hin, und wie oft verlegen wir unsere Schlüssel, weil wir nicht geschaut haben, was wir machen, sondern schon daran gedacht haben, was wir gleich noch erledigen sollten.
Und natürlich das Riechen:
Auch das ist nur in Verbindung mit dem Jetzt möglich, obwohl manche Düfte Erinnerungen an die Vergangenheit triggern können.
HYGGE-MISCHUNG – DIE DÄNISCHE GEMÜTLICHKEIT
Vielleicht kennst du den dänischen Begriff "Hygge". Er bedeutet so viel wie Gemütlichkeit, Gemeinschaft, Miteinander. Eine angenehme Atmosphäre, die uns einlädt, den Augenblick jetzt zu genießen.
Diese Aromen sind in der Hygge-Mischung enthalten: Wild Orange, Cedarwood, Amyris, Frankincense, Myrrh, Cistus, Vetiver, Tonka Bean, Vanilla.
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