Veränderung und ständiger Wandel – das sind keine Ausnahmen im Leben, sondern das ist das Leben.
Und gerade jetzt, im Frühling, dürfen wir diesen Prozess besonders deutlich beobachten.
Während wir in der letzten Woche die Fülle gefeiert haben, wenden wir uns nun dem zu, was dieser Fülle vorausgeht: dem Wandel selbst.
Denn bevor etwas aufblühen kann, muss es sich verändern.
Kaum erstrahlt die Blume in ihrer schönsten Pracht vergeht sie wieder.
Und genau diese Veränderung, dieser Übergang, verdient unsere Aufmerksamkeit.
🌱 FRÜHLING
Der Frühling ist wohl die sichtbarste Jahreszeit des Übergangs.
Nach der stillen Tiefe des Winters beginnt etwas Neues.
Erst zart, fast unbemerkt.
Dann kraftvoll, lebendig, manchmal beinahe überbordend.
Knospen platzen auf.
Farben kehren zurück.
Die Natur erinnert uns mit jeder Blüte daran:
Wandel ist Leben.
Es gibt keinen Moment, an dem alles fertig ist.
Jeder Tag ist ein Schritt auf dem Weg vom Winter in den Sommer.
Ein Übergang.
Ein Werden.
Ein Sich-Erneuern.
Und dieser natürliche Rhythmus spiegelt sich auch in uns wider.
DER RHYTHMUS IN UNS – ÜBERGÄNGE BEWUSST GESTALTEN
Auch wir erleben Phasen von Rückzug und Aufbruch, von Halten und Loslassen.
Doch während die Natur dem Wandel einfach folgt, ringen wir oft mit ihm.
Denn Sicherheit finden wir meist im Gewohnten – nicht im Neuen.
Doch wie wir alle längst wissen: Nichts bleibt, wie es ist.
Statt also dem „Ankommen“ nachzujagen, könnten wir lernen, dem Übergang selbst mehr Wert zu geben.
Denn genau da – im Dazwischen – liegt das Leben.
Und dort liegt oft auch die größte Kraft.
YOGA ALS WEGBEGLEITER DURCH DEN WANDEL
Unsere Yogapraxis ist wie ein Spiegel:
Wir gehen in eine Haltung und wir lösen sie wieder auf um in eine andere zu kommen.
Wir atmen ein und atmen aus.
Und gerade die Übergänge zwischen den Asanas fordern unsere Aufmerksamkeit.
Wie fließt du von einer Haltung in die nächste?
Mit Spannung?
Mit Neugier?
Mit Leichtigkeit?
Diese Übergänge auf der Matte sind kleine Proben für das echte Leben.
Für all die Momente, in denen etwas endet – und etwas Neues beginnt.
In der Bhagavad Gita erinnert Krishna seinen Schüler Arjuna daran:
„So wie der Körper Kindheit, Jugend und Alter durchläuft,
so durchwandert auch das Selbst verschiedene Stadien.“
(Bhagavad Gita 2.13)
Veränderung ist kein Fehler – sie ist der normale Zustand.
Und je bewusster wir sie erleben, desto tiefer wird unsere Verbindung zum Jetzt.
TOOLS AUS DEM YOGA FÜR PHASEN DES WANDELS
- Atem – dein innerer Anker
Der Atem ist Bewegung in Reinform.
Er zeigt uns: Auch das, was sich eng oder schwer anfühlt, geht vorüber.
Ausatmen. Loslassen.
Einatmen. Neu beginnen.
- Präsenz – den Moment spüren
Wandel ist keine Ablenkung – er ist der Ort, an dem das Leben geschieht.
Was ist jetzt gerade da?
Wie fühlt sich dieser Übergang an?
- Achtsame Transitions auf der Matte
Übergänge nicht überbrücken, sondern erleben.
Der Weg von einer Haltung zur nächsten ist Teil der Praxis – nicht nur Mittel zum Zweck.
ÜBERGÄNGE IM ALLTAG BEWUSST GESTALTEN
Nicht jeder Übergang ist leicht.
Aber wir können lernen, ihn bewusst zu leben statt ihn nur zu „überstehen“?
- Das Erkennen und Verinnerlichen, dass nichts bleibt.
- Die Akzeptanz des Wandels.
- Die Transformation, indem wir den Wandel begrüßen und mit ihm fließen – anstatt uns zu sträuben. Vielleicht sogar mit einer Portion Neugier und Freude am Entdecken auf dem Weg. Was begegnet mir?
WENN DAS ZIEL KEIN ORT IST...
Vielleicht geht es gar nicht darum, irgendwo „anzukommen“.
Sondern darum, den Weg bewusst zu gehen.
Denn in Wahrheit ist jedes Ankommen bereits der Beginn von etwas Neuem.
Und vielleicht leben wir besonders wahrhaftig, wenn wir nicht nur auf das Ergebnis blicken – sondern auf das, was uns bewegt, verwandelt und formt.
Nicht trotz des Wandels, sondern durch ihn.
ÄTHERISCHE ÖLE FÜR ZEITEN DES ÜBERGANGS
- In Phasen der Veränderung suchen Körper und Geist nach Stabilität. Hier unterstützt dich Siberian Fir – es schenkt Verwurzelung und Stabilität. Es möchte dir helfen, inmitten des Wandels ruhig und zentriert zu bleiben.
- Geranium – stärkt das Vertrauen. In uns selbst, in jeden Schritt, den wir gehen, und in die Verbindung zu anderen.
- Basil – das Öl der Erneuerung. Bringt Energie, Mut und den Impuls, in Bewegung zu bleiben.
FAZIT: WANDEL IST KEIN AUSNAHMEZUSTAND – ER IST DAS LEBEN SELBST.
Wenn wir Veränderung nicht mehr als Störung empfinden, sondern als natürliche Bewegung, dann öffnen wir uns für das, was das Leben wirklich ausmacht:
Nicht das Ziel.
Sondern den Weg.
Nicht das Festhalten.
Sondern das bewusste Mitgehen.
Kommentar schreiben